Anmerkungen zum Thema Parallelarbeiten
(Helmut Richter, 02.2001)
Sinn der Parallelarbeiten ist es, Ergebnisse eines Lernprozesses von zwei Klassen und die Bewertungsmaßstäbe der Lehrerinnen und Lehrer miteinander zu vergleichen.

Planungsziele sind also :

 Planungsschritte für eine Parallelarbeit sind (nach MSWF)

Planung

 
Duchführung  

Auswertung

 Bei der Auswertung von Parallelarbeiten im Hinblick auf die Evaluation ist es nicht unin-teressant, ob die Ergebnisse der beiden Lerngruppen miteinander korrelieren, d.h. fest-zustellen, ob die Ergebnisse der Klassenarbeiten mit-einander vergleichbar sind.
Grundannahme ist, dass die Klassen im statistischen Sinne relativ homogen zusammengesetzt – also "durchschnittlich" sind; es sich also nicht um ausgesprochen gute oder schlechte Klassen handelt. (Hier wird ein Vergleich schwierig, Maßstäbe zur Bewertung müssen in diesem Fall im Vorfeld der Parallelarbeit – während der Planungsphase – geklärt werden).

Ein sehr einfaches und pragmatisch anwendbares Verfahren zum Vergleich der Ergebnisse bietet die Statistik an: durch die Rangstufenkorrelation nach Spearman-Brown können die Ergebnisse der Parallelklassen sehr leicht miteinander verglichen werden.

Dies sei an einem Beispiel verdeutlicht:
Eine parallel geschriebene Klassenarbeit liefert folgende Ergebnisse:
                    Klasse 1                                                                      Klasse 2
 
Note
1
2
3
4
5
6
 
1
2
3
4
5
6
Anzahl
0
4
8
7
4
2
 
1
4
6
8
5
3
 
1. Schritt:
Die Notenverteilung wird nach dem "Rang" geordnet, wobei mit der geringsten Anzahl begonnen wird, also:
                       Klasse 1                                                                      Klasse 2
 
Note
1
2
3
4
5
6
 
1
2
3
4
5
6
Anzahl
0
4
8
7
4
2
 
1
4
6
8
5
3
Rang
1
4
6
5
3
2
 
1
3
5
6
4
2

(Anm. Bei gleichen Ergebnissen bekommt die jeweils schlechtere Note den höheren Rang, s. Klasse 1: "2" und "5")

2. Schritt:
Die Rangstufen untereinander schreiben, die Differenzen bilden, anschließend die Differenzen quadrieren (D = Differenz) :
 

Note
1
2
3
4
5
6
Rang (1)
1
4
6
5
3
2
Rang (2)
1
3
5
6
4
2
Differenz D
0
1
1
-1
1
0
Differenz² D²
0
1
1
1
1
0
 
3. Schritt:
Die Quadrate der Differenzen addieren, in diesem Falle:
 
Summe der Differenzquadrate = 0 + 1 + 1 + 1 + 1 + 0 = 4
 4. Schritt:
Berechnung der Korrelation mit der Formel:
                         S Di² = die in Schritt 3 berechnete Summe, n = Anzahl der Ränge = 6
        
 
 
Also:
Für eine einfache Abschätzung kann gelten:
0,8 bis 1: die Ergebnisse korrelieren gut bis sehr gut miteinander
0,6 bis 0,8: die Ergebnisse korrelieren befriedigend (noch brauchbar) miteinander
unter 0,3: die Ergebnisse der Parallelarbeiten sind kaum noch miteinander zu vergleichen.